Feilen - Kurz erklärt
Das Feilen ist ein spanendes Verfahren, bei dem mithilfe einer Feile kleine Mengen des zu bearbeitenden Materials abgetragen werden. Je nach Feilenhieb lässt sich mehr oder weniger Material abtragen, was gleichzeitig auch die Oberflächengüte des Werkstoffes beeinflusst.
Feilen eignen sich unter anderem für Entgratearbeiten, Paßarbeiten und Reperaturarbeiten im Werkzeug- und Maschinenbau.
Die Feile - Formen und Funktionen
Es gibt einige Unterschiede hinsichtlich der Form und Funktion einer Feile. Diese kurze Übersicht soll dir dabei helfen, diese zu verstehen und einordnen zu können.
Ein erster Unterschied ist der zwischen Einhieb, Kreuzhieb und Raspelhieb Feilen.
Einhieb Feilen werden für weichere Materialien wie Aluminium, Blei oder auch Holz eingesetzt. Sie sind zumeist gefräst und haben einen positiven Spanwinkel von 5° bis 16°.
Kreuzhieb Feilen dienen für die Bearbeitung härterer Werkstoffe, wie Stahl oder Messing. Sie sind meist gehauen und weisen einen negativen Spanwinkel von -2° bis -15° auf.
Rapselhieb Feilen dienen für die Bearbeitung von weichen Materialien wie Holz, Kunststoff oder auch verschiedene Steinarten. Sie besteht aus auf den auf der Feile punktuell angeordneten Raspelzähnen.
Der zweite Unterschied liegt in der Hiebnummer der Feile. Es gibt Feilen die zur Schruppbearbeitung dienen und jene für die Schlichtbearbeitung.
0 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
Grob |
Schrupp |
Halbschlicht |
Schlicht |
Doppelschlicht |
Feinschlicht |
Je höher die Hiebnummer desto mehr und desto kleiner sind die Zähne der Feile, was Auswirkungen auf die Oberflächengüte hat. Feilen mit einer hohen Hiebnummer werden zum schlichten eingesetzt. Sie tragen weniger (bzw. kleinere) Späne ab, als die Schruppfeilen.
Die Hiebe einer Feile können gehauen oder gefräst sein. Gehauene Hiebe werden maschinell durch eine Verformung in das Feigenblatt gedrückt. Sie weisen einen negativen Spanwinkel auf (bis -15°).
Gefräste Hiebe werden maschinell durch das abfräsen des Feilenblattes erstellt. Sie weisen einen positiven Spanwinkel auf (bis 16°).
Skizze der Feilenprofile
Dies sind die am häufigsten verwendeten Formen. Es gibt natürlich noch weitere.
Die Flachfeile ist die am häufigsten verwendete Feile. Sie wird im wesentlichen für die Oberflächenbearbeitung von Werkstücken, sowie für das Entgraten der Kanten verwendet.
Die Rundfeile eignet sich z.B für die Bearbeitung von Bohrungen und Radien an einem Werkstück.
Die Halbrundfeile eignet sich z.B für die Bearbeitung und Herstellung von Furchen oder Radien an einem Werkstück.
Die Vierkantfeile eignet sich z.B für die Bearbeitung von Aussparungen an Werkstücken.
Die Dreikantfeile eignet sich z.B für die Bearbeitung und Herstellung von Kerben in einem Werkstück.